
Eigenentwicklungen vs Standardsoftware im Recruiting; ein Kommentar
Für viele Unternehmen stellt sich die Frage, ob sie eine bewährte, externe E-Recruiting Software einsetzen oder selbst eine Bewerbermanagement Lösung entwickeln wollen. Für die Eigenentwicklung spricht natürlich, dass es dann maßgeschneidert ist. Die Frage, die man sich allerdings dann häufig stellen muss, ist ob das vorhandene Know-How und die hauseigenen Ressourcen dafür ausreichen.
Kosten und Komplexität nicht unterschätzen
Viele, die auf diese Lösung setzen, unterschätzen die Entwicklungskosten und die entstehende Komplexität des Projekts. Der Zeitaufwand ist selten in Tagen oder Wochen zu erfassen, sondern vielmehr in Monaten. Dazu kommt, dass es nicht bei der Arbeitszeit von einem oder sogar mehreren IT-Spezialisten bleibt, sondern auch ein Projektmanager und eventuell weitere Prozessbeteiligte mit einberechnet werden müssen, die die abzubildenden HR-Prozesse kennen und für die Entwicklung spezifizieren können. Zudem sind der Zeitplan sowie die Qualität des Resultats selten konkret vorauszuplanen.
Wenn das Ergebnis einmal steht kommt die Instandhaltung und Fortentwicklung hinzu, die weitere Ressourcen binden. Dazu kommt das Training der Mitarbeiter, die das Tool nutzen sowie deren Änderungsbedarfe. Die Skalierbarkeit der Applikation wird bei anhaltendem Wachstum des Unternehmens bzw. bei Zunahme der Anzahl der Kandidaten schnell auf eine harte Probe gestellt.
Standardsoftware birgt viele Vorteile
Die interessantere Alternative für alle Unternehmen, die nicht schon von Haus aus ein ganzes Team von IT-Entwicklern beschäftigen, liegt in der Anschaffung von Standard-Software, z.B. ein Bewerbermanagementsystem, um die Prozesse des eigenen E-Recruiting abzubilden. Die Vorteile liegen auf der Hand:
- das System ist sofort oder nach kurzer Zeit einsetzbar. Eine lange Vorbereitungszeit ist in den seltensten Fällen notwendig.
- die Kosten für die Einführung und das damit verbundene Risiko sind deutlich geringer als bei einer Eigenentwicklung. Normalerweise fallen vorab die Kosten für eine eventuelle Datenmigration und Mitarbeiterschulungen an, später dann die monatlichen Lizenzkosten. Die meisten Systeme sind mittlerweile monatlich kündbar, das Risiko ist demzufolge überschaubar.
- Jeder Anbieter prüft seine Bewerbermanagement Software, bevor er sie auf den Markt bringt. Dazu können auch von vorhandenen Referenzkunden Meinungen und Eindrücke zu der Software abgeholt werden.
- Regelmäßige Updates und Verbesserungen werden vom Hersteller übernommen und müssen vom Anwenderunternehmen auf der Kostenseite nicht berücksichtigt werden. Die Systeme unterliegen einer kontinuierlichen Weiterentwicklung entsprechend den Marktbedürfnissen
- Wenn der Kunde ein SaaS-Modell wählt hat er nicht einmal Kosten für eine eigene Server-Architektur zu tragen. Das Hosting und die Sicherheit der Daten liegen dann in der Verantwortung des Systemanbieters.
Wir sind der Meinung, dass nicht nur der Kostenfaktor im Vordergrund stehen sollte, sondern auch der langfristige Nutzen für das Unternehmen. Bestehende, praxiserprobte Lösungen bieten eine hohe Flexibilität bei der Abbildung interner Prozesse. Zu berücksichtigen ist auch, dass Eigenentwicklungen mit steigender Komplexität mehr Ressourcen benötigen, die das Unternehmen evtl. vom Kerngeschäft abziehen muss. Was denken Sie? Schreiben Sie uns unter info@unatrix.com.